Albert-Jan Pool
Albert-Jan Pool (*1960 in Amsterdam) ist ein niederländischer Schrift Designer und Lehrer. Pool studierte an der KABK - Royal Academy of Arts in Den Haag. Grundlegend inspiriert von Gerrit Noordzij, seinem Lehrer für Schrift Design, ging er 1987 nach Deutschland, um seine Karriere als Schrift Designer, Typograf und Grafikdesigner zu beginnen. Zunächst arbeitete er als Schriftleiter bei Scangraphic in der Nähe von Hamburg. Im Jahr 1991 wechselte er zur Hamburger Firma URW. Hier entwickelte er die URW Linear, URW Imperial und URW Mauritius, die 1994 veröffentlicht wurden. Seit 1994 betreibt er sein Studio Dutch Design. Auf Anregung von Erik Spiekermann entwarf Pool für FontShop International (jetzt Monotype) die FF OCR-F und die FF DIN, die beide 1995 erschienen sind. Letztere basierte auf der DIN 1451, der deutschen Norm für öffentliche Beschilderung und Beschriftung. Pool entwarf die ersten fünf Schnitte der FF DIN zusammen mit Achaz Reuss, einem ehemaligen Kollegen von URW. In den folgenden Jahren entwarf er verschiedene Corporate Designs Schriften für bekannte Marken wie C&A, JET/Conoco und HEM/Tamoil. Zusammen mit dem Schriftberater Stefan Rögener schrieb er 1995 das ebenso nützliche wie provokante Buch 'Branding with Type'. Er unterrichtet Schrift Design an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Von 1999 bis 2005 leitete er mit seiner Frau Birgit Hartmann und mehreren Partnern die Designagentur FarbTon Konzept + Design. 1999 wurde die gemeinsame Tochter Pia-Elina geboren, sie wuchs zweisprachig auf. Seit 2004 forscht Pool über die Geschichte der Schriften nach DIN 1451 und ist inzwischen ein bekannter Autor und Referent zu diesem Thema. Pool ist Mitglied der ATypI - Association Typographique Internationale, der AGD - Allianz der Deutschen Designer, des TDC - Type Directors Club, des Forum Typografie und ist Vorsitzende des Ausschusses Schriften beim DIN-Institut in Berlin. Die erste Aufgabe dieses neuen Gremiums war die Überarbeitung der DIN 1450, der deutschen Norm zur Lesbarkeit von Schriften und zur Lesbarkeit von Typografie. Dabei wurden insbesondere die Bedürfnisse von Menschen mit Sehbehinderung berücksichtigt. Sie wurde im Jahr 2013 veröffentlicht. Die hier gewonnenen Erkenntnisse flossen in die Überarbeitung der DIN 1451-1 zu Schriften für öffentliche Beschilderungen und der DIN 16705-2 zu Schriftgrößen ein, die 2018 bzw. 2022 veröffentlicht wurden. derzeit arbeitet der Ausschuss an der Überarbeitung der DIN 16518, der ziemlich veralteten Norm zur Schrift Klassifizierung. Neben diesen Aktivitäten vervollständigte er zusammen mit anderen Designer die FF DIN mit griechischen und kyrillischen Schriftzeichen sowie weiteren Schnitten wie Kursiv, Condensed und Condensed Italic. Mit der Veröffentlichung der lang erwarteten FF DIN Round im Jahr 2010 wurde die FF DIN zu einer sogenannten Super-Familie. Im Jahr 2011 beschloss das New Yorker Museum of Modern Art, seine Sammlung angewandter Kunst um die digitale Schriften zu erweitern. FF DIN gehörte zur ersten Gruppe von 23 Schriften. Pool betrachtet diesen Erwerb als einen Meilenstein im Prozess der Anerkennung von Schrift Design als eine Form der angewandten Kunst neben Architektur und Industriedesign. und 2015 wurden FF DIN Thin und Extra Light veröffentlicht. Auch beim FF DIN selbst wurden Fortschritte erzielt. Nachdem 2015 die Gewichte Thin und Extra Light auf hinzugefügt am erschienen waren, entwarf Yanone, alias Januar Gerner, die FF DIN Arabic, die 2016 auf den Markt kam. Ein paar Jahre später begann eine weitere Phase der Arbeit an FF DIN: Pool entwarf FF DIN Slab mit Antonia Cornelius (die Schrift Design bei Jovica Veljović studiert hatte). Außerdem tat er sich erneut mit Achaz Reuss zusammen, der FF DIN Stencil entwarf. Zur gleichen Zeit entwarf Antonia Cornelius hinzugefügt am bulgarische Alternativen zu FF DIN, FF DIN Slab und FF DIN Stencil mit Beratung durch Krassen Krestev. Cornelius hat auch die Umrisse von FF DIN sorgfältig in variable Buchstabenformen umgestaltet. Bis 2022 wurde die Superfamilie, die aus FF DIN (28 Schnitte), FF DIN Arabic (14 Schnitte) und FF DIN Round (5 Schnitte) bestand, durch FF DIN Slab (28 Schnitte) und FF DIN Stencil (14 Schnitte) ergänzt. Zur gleichen Zeit wurden FF DIN, FF DIN Slab und FF DIN Stencil als Variable Fonts veröffentlicht. Zusammen bilden sie die FF DIN Families, ein vielfältiges Angebot an individuell ausgeprägten und stilistisch Ähnliche Schriften . Ein absolutes Muss für alle FF DIN-Fans!

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