Bram de Does
Bram de Does ist international vor allem als Schriftgestalter bekannt, und der Einfluss seiner Trinité und seines Lexikons auf jüngere Designer ist unbestreitbar. Hans Peter Willberg, Jost Hochuli, Walter Nikkels und andere haben seine Schriften für anspruchsvolle Publikationen wie Sammelwerke und Enzyklopädien verwendet. Die Cambridge University Press zum Beispiel hat viele Bücher in sein Lexikon gesetzt. In den Niederlanden ist seine Trinité eine der beliebtesten Schriften in der Literaturszene, und Lexicon ist hier vor allem als Korpus der Qualitätszeitung NRC Handelsblad bekannt. Im Frühjahr 2003 strahlte das niederländische öffentlich-rechtliche Fernsehen den Dokumentarfilm Systematisch slordig aus, der sich auf sein Privatleben konzentrierte. Von einer kurzen Unterbrechung abgesehen, arbeitete De Does ausschließlich für Joh. Enschedé. Dieses berühmte Haarlemer Grafikunternehmen beschäftigte zuvor Typographen wie Januar van Krimpen und Sem Hartz. De Does entwirft für Enschedé unter anderem den Jubiläumsband Typefoundries in the Netherlands (1978), sein typografisches Hauptwerk. Er hat nicht nur für seine Schriftentwürfe, sondern auch für seine Buchtypografie zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Goldenen Brief in Leipzig, den Premio Felice Feliciano und den renommierten H.N. Werkmanprijs der Stadt Amsterdam. Seit seiner Pensionierung erscheinen häufig bibliophile Ausgaben seines Privatverlages Spectatorpers, die häufig in den niederländischen Katalogen der besten Buchgestaltungen zu finden sind. In seinem Werk geht er ausdrücklich von der Tradition aus, findet aber seine eigenen, persönlichen Lösungen. Seine Typografie und Textsorten sind zwar klassisch, aber niemals "traditionell" oder dogmatisch. Bram de Does: typographer & type designer (De Buitenkant, 2003), herausgegeben von Mathieu Lommen, ist die erste umfassende Publikation, die sich mit seinem Leben und Werk beschäftigt. Sein Werk im Bereich der Buch- und Schriftgestaltung wird hier in seinen Kontext gestellt. Nach einer Einleitung von De Does selbst und den Haupttexten von Lommen und John A. Lane enthält diese Monografie sieben kurze Beiträge von international bekannten Buchgestaltern Designer über Trinité und Lexicon in ihrer Gestaltungspraxis. Außerdem enthält sie eine umfangreiche Bibliographie. Anmerkung: Der obige Text wurde von Mathieu Lommen zur Verfügung gestellt.

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