Ränder und Zentrierung anzeigen
Eine einfache typografische Regel besagt: Wenn es nicht richtig aussieht, ist es nicht richtig.
Jeder, der Schriften setzt, kann deren Lesbarkeit durch manuelle Anpassungen der Ausrichtung verbessern. Damit die Dinge typografisch "richtig" aussehen, muss man oft die mathematische Genauigkeit über die optische Korrektheit stellen. Beginnen wir mit den Grundlagen: Type Designer zeichnet einzelne Buchstaben mit Blick auf die Optik. Beispielsweise werden runde Buchstaben wie das O und das C mechanisch größer gezeichnet als eckige Buchstaben wie das E und das H, so dass sie alle gleich hoch erscheinen. Ebenso werden die horizontalen Striche der Buchstaben heller als die vertikalen Striche dargestellt, damit sie nicht zu fett wirken. Die Beispiele sind vielfältig.
Warum sind optische Überlegungen so wichtig? Alles, was den reibungslosen, gleichmäßigen Ablauf des normalen Leseprozesses beeinträchtigt, macht Grafiken weniger ansprechend und erschwert das Lesen. Es kann sogar das Verständnis des Lesers beeinträchtigen. Optische Korrektheit ist also nicht nur wichtig, um ein visuell ansprechendes Werk zu schaffen, sondern auch, um das Verständnis der Botschaft zu fördern.
Die Optik spielt sowohl bei der Text- als auch bei der Display-Typografie eine Rolle. Bei Textgrößen sind große Weißräume und die Anpassung der Zeichen an den Gesamtzuschnitt (Tracking) die wichtigsten Aspekte. (Die Unterschneidung von Zeichen ist Gegenstand eines eigenen Artikels.) Mit zunehmender Schriftgröße verdienen einzelne Wörter und sogar einzelne Buchstaben als wichtige Elemente Beachtung.
Außerhalb der Kante
Die Kantenausrichtung ist der Schlüssel zur visuellen Korrektheit in der grafischen Kommunikation. Bei der Kantenausrichtung sollte die Form des ersten und manchmal auch des letzten Buchstabens in einer Zeile berücksichtigt werden. Bei der Ausrichtung oder Zentrierung von Anzeigezeilen müssen die optischen und nicht die mechanischen Kanten der Buchstaben berücksichtigt werden. So wie Schrift Designer runde Buchstaben größer zeichnet, damit sie die gleichen Abmessungen wie eckige Buchstaben haben, sehen runde Buchstaben eingerückt aus, wenn sie nicht optisch außerhalb der Ränder ausgerichtet sind. Das Gleiche gilt für Buchstaben wie A, V und W, die diagonale Anfangs- oder Endstriche haben. Wenn Sie den äußersten Teil der Diagonale an einem linken Rand ausrichten, sieht es so aus, als säße das Zeichen innerhalb des Randes.
Optische Zentrierung
Bei der Zentrierung von Zeilen mit Anzeigeschriften treten ähnliche Probleme auf - allerdings geht es hier um die Form der Buchstaben an beiden Enden der Zeile. Auch hier können runde Buchstaben und solche mit diagonalen Strichen dazu führen, dass die mechanische Ausrichtung falsch aussieht. Die Zentrierung von Display-Typ über Text mit einem ausgefransten Rand kann ebenfalls zu optischen Ausrichtungsproblemen führen. Die teilweise gefüllten Zeilen des Textblocks können die Überschrift dezentriert erscheinen lassen. Bei Tabellen mit Spaltenüberschriften treten die gleichen Probleme auf.
Ignorieren Sie die kleinen Zeichen
Einige Zeichen werden beim Ausrichten oder Zentrieren am besten ignoriert. Punkte und Kommas am Zeilenende werden bei der Zentrierung von Zeilen normalerweise nicht berücksichtigt. Zeichen wie Sternchen und kleine Dollarzeichen müssen unter Umständen auch außerhalb des Randes stehen, damit die Zeile richtig ausgerichtet erscheint.
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- Allan Haley ist Director of Words & Letters bei Monotype Imaging. Hier ist er verantwortlich für die strategische Planung und kreative Umsetzung von Über alles Ähnliche bis Schrift Designs. Außerdem ist er für den redaktionellen Inhalt der Schriftbibliotheken und Websites des Unternehmens verantwortlich.
- Bevor er zu Monotype kam, war Herr Haley Direktor von Resolution, einem Beratungsunternehmen mit Fachkenntnissen in den Bereichen Fonts, Font Technologie, Schrift und typografische Kommunikation. Außerdem war er Executive Vice President der International Schrift Corporation.
- Herr Haley ist von Amts wegen Vorsitzender des Vorstands der Society of Typographic Aficionados und ehemaliger Präsident des New York Type Directors Club. Er ist als Ausbilder hoch angesehen und ein gefragter Redner auf nationalen Computer- und Designkonferenzen.
- Herr Haley ist auch ein produktiver Autor, der fünf Bücher über Schrift und grafische Kommunikation und Hunderte von Artikeln für Grafikdesign-Publikationen verfasst hat.