Ebene 2: Zeilenlänge und Spaltenbreite
Zeilenlänge und Spaltenbreite sind zwei typografische Begriffe, die eng miteinander verbunden sind Ähnliche. Die Zeilenlänge wird normalerweise durch die Anzahl der Zeichen oder Wörter pro Zeile ausgedrückt. Die Spaltenbreite wird in Einheiten gemessen - sei es in Zoll, Punkten, Pixeln usw.
Die Spaltenbreite beeinflusst die Lesbarkeit aufgrund der Art und Weise, wie unsere Augen lesen. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass unsere Augen nicht Zeichen für Zeichen oder gar Wort für Wort lesen. Vielmehr überfliegen unsere Augen eine Zeile und halten kurz inne, um Gruppen von drei oder vier Wörtern zu erfassen. Studien haben ergeben, dass ein Leser drei oder vier solcher Pausen in einer Zeile machen kann, bevor es ermüdend wird.
Um die Zeilenlänge für eine optimale Lesbarkeit zu bestimmen, ist ein guter Richtwert zwischen 9 und 12 Wörtern für nicht gerechtfertigten Text. Weniger Wörter können dazu führen, dass sich der Satzbau auflöst und zu viele Silbentrennungen vorgenommen werden. Beides beeinträchtigt die Lesbarkeit. Umgekehrt kann eine Zeile mit mehr als 12 Wörtern mühsam zu lesen sein. Außerdem kann ein Leser leicht den Überblick verlieren, wenn er vom Ende einer langen Zeile zum Anfang der Zeile Nächste springt, und versehentlich dieselbe Zeile erneut lesen oder ein oder zwei Zeilen überlesen.
Bei Blocksatz sollte die Anzahl der Wörter pro Zeile zwischen 12 und 15 liegen, um übermäßige Silbentrennung, ungleichmäßige Wortabstände und Flüsse von Leerraum im Text zu vermeiden.
Bei der Bestimmung der Breite einer Textspalte sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen:
- Schrift (oder Font): Die Breite der einzelnen Glyphen und das Gesamtdesign Schrift beeinflussen die Wortzahl pro Zeile.
- Punktgröße: Die Größe der Schrift wirkt sich darauf aus, wie viele Wörter in eine Zeile passen.
- durchschnittliche Wortlänge im Text: In einer gegebenen Spaltenbreite können mehr kürzere Wörter untergebracht werden als längere.
Schriften variieren in ihrer Alphabetlänge. Die Länge des Alphabets wird durch die Breite der Kleinbuchstaben a bis z bestimmt, die üblicherweise in Punkt gemessen wird. Dieses Maß hängt von der verwendeten Schriftart und Punktgröße ab. Daher wirkt sich eine Änderung der Font und/oder der Punktgröße auf die optimale Spaltenbreite aus.
Der letzte Faktor, der bei der Entscheidung über die geeignete Zeilenlänge berücksichtigt werden muss, ist die Art des eigentlichen Textes. Einige Inhalte - wie etwa medizinische Texte - können viele längere Wörter enthalten, die eine größere Spaltenbreite erfordern, um übermäßige Silbentrennungen zu vermeiden. Andererseits kann ein Text für Kinder und junge Leser viele kurze Wörter enthalten, die eine schmalere Spalte erlauben.
Webmäßig: Im Web und auf Tablets, E-Readern und anderen mobilen Geräten sind Schriftgröße und Zeilenlänge nicht immer feste Größen, wie sie es im Druck sind. Das Erscheinungsbild kann je nach Plattform des Betrachters (Mac oder PC), Browser und Version, Bildschirmauflösung, Standard- oder benutzerdefinierten Einstellungen sowie der Codierung des Textes variieren. Die Grundsätze, die einen gut lesbaren Text ausmachen, bleiben jedoch dieselben, auch wenn die Einzelheiten variieren.
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- Anmerkung des Herausgebers: Ilene Strizver, Gründerin von The Type Studio, ist eine typografische Beraterin, Designerin und Autorin, die sich auf alle Aspekte der typografischen Kommunikation spezialisiert hat. Sie führt international Gourmet-Typografie-Workshops durch. Lesen Sie mehr Über Typografie in ihrem neuesten Werk, Type Rules! The designer's guide to professional typography, 4. Auflage, erschienen bei Wiley & Sons, Inc. Dieser Artikel wurde von Monotype Imaging Inc. in Auftrag gegeben und genehmigt.