Claude Garamond - geboren um 1480 in Paris, Frankreich, gestorben 1561 in Paris, Frankreich - Schriftgießer, Verleger, Stempelschneider, Schriftgestalter.
1510: Ausbildung zum Stempelschneider bei Simon de Colines in Paris. 1520: Ausbildung bei Geoffroy Tory. 1530: Die erste Garamond-Schrift wird in einer Ausgabe des Buches "Paraphrasis in Elegantiarum Libros Laurentii Vallae" von Erasmus verwendet. Sie basiert auf Aldus Manutius' Schrift De Aetna, die 1455 geschnitten wurde. 1540: König Franz I. beauftragt Garamond mit dem Schnitt einer griechischen Schrift. Die von Garamond geschaffene Grec du Roi wird von Robert Estienne in drei Größen ausschließlich für den Druck von griechischen Büchern verwendet. Von 1545 an: Garamond arbeitet auch als Verleger, zunächst mit Pierre Gaultier und später mit Jean Barbe. Das erste Buch, das er veröffentlicht, ist "Pia et Religiosa Meditatio" von David Chambellan. Die Bücher sind mit der von Garamond entworfenen Schriften gesetzt. Nach dem Tod von Garamond wurden Christoph Plantin aus Antwerpen, die Schrift Le Bé Foundry und die Frankfurter Foundry Egenolff-Bermer einen großen Teil der Originalstempel und -matrizen von Garamond erwerben. Die Schriften , die Garamond zwischen 1530 und 1545 herstellte, gelten als typografischer Höhepunkt des 16. Jahrhunderts. Seine Fonts wurde vielfach kopiert und wird auch heute noch hergestellt und verwendet.
Zu seinen Veröffentlichungen gehören: "Essai d'un nouveau caractère de fonte pour l'impression de la musique", Paris 1756; "Manuel typographique" (2 Bde.), Paris 1764-66.
* TYPOGRAPHIE - Ein enzyklopädischer Überblick über Schriftgestaltung und -techniken im Laufe der Geschichte von Friedrich Friedl, Nicolaus Ott (Herausgeber), Bernard Stein, erschienen bei der Könemann Verlagsgesellschaft mbH.